Das kooperative Modell
Vor dem Hintergrund einer sich ankündigenden Finanzierungslücke für Kleinunternehmer und Selbständige entstanden in Deutschland schon in den 90er Jahren und verstärkt ab 2000 regionale Modellprojekte zur Mikrofinanzierung, unterstützt von der Bundesagentur für Arbeit, Stiftungen und Banken. Es bildete sich ein Kern von Akteuren, die das Thema systematisch und mit einem langfristigen Ansatz entwickelten. Sie schlossen sich im April 2004 im Deutschen Mikrofinanz Institut e.V. (DMI) zusammen, mit dem Ziel den Mikrofinanzsektor in Deutschland aufzubauen und nachhaltig zu etablieren.
Aufgrund des Bankenmonopols wurde für die Mikrokreditvergabe ein kooperatives Modell entwickelt:
- Sogenannte Mikrofinanzinstitute (MFI) übernehmen die gesamte Kundebetreuung von der Akquise bis zur Kreditrückzahlung. Es handelt sich um Beratungsgesellschaften, Gründerzentren, regionale Initiativen zur Stärkung von Kleinunternehmen etc.
- Die Kredite werden von der Bank vergeben. Hier besteht jedoch kein direkter Kundenkontakt.
- Ein Fonds dient zur Absicherung des Risikos von Ausfällen.
- Das Deutsche Mikrofinanz Institut e.V. akkreditiert die MFI und stellt die Qualität in der verantwortungsvollen Vergabe von Mikrokrediten sicher.